Visionäre der Bauindustrie
Vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen in der Bauindustrie, luden wir am 9. November visionäre Unternehmer in das Gründer- und Technologiezentrum nach Rheinbach ein. Der schmerzhaft spürbare Personalmangel sowie vorherrschende Produktions- und Bauabläufe zwingen Unternehmen aktuell zu unglaublichen Anstrengungen. Zeit für visionäre und nachhaltige Strategien, die die Unternehmen voran bringen, ist nicht vorhanden. Ein schnelleres Strampeln im Hamsterrad bringt nicht den erhofften und nachhaltigen Erfolg.
Um neue Strategien finden zu können, standen neben der erfolgreichen Mitarbeiterführung und der Schöpferkraft des Menschen Themen wie Essbare Städte und der 3D-Druck im Hochbau auf dem Programm des visionären Tages.
Bernd Osterhammel, Geschichtenerzähler, Coach und Kommunikationstrainer, begann den Tag mit einem begeisternden Vortrag zum Thema Menschenführung. Er selbst war Inhaber und Leiter eines Ingenieurbüros für Tiefbau und veranschaulichte den Anwesenden seine fünf Kernpunkte der Menschenführung: Vertrauen, Wirkung, Wertschätzung, Talente und Ängste. Dabei wurde eines besonders deutlich: Seien Sie sich bewusst, dass Sie Ursache für Wirkung sind.
In einem weiteren Vortrag referierte Bernd Osterhammel über die Schöpferkraft, die in jedem von uns Menschen steckt. Neben Trainings zu Einheit, Polarität, Selbsterkenntnis, Vergebung, Liebe, Vertrauen und Dankbarkeit legte er jedem Teilnehmer ans Herz, ein Drehbuch zu schreiben. Ein Drehbuch über die Zeit, die vor einem liegt. Die Ergebnisse werden Erfolg, Lebensfreude, Glück, Innerer Friede und Leichtigkeit sein.
Nach der Mittagspause referierte Dr. Wilfried Bommert, Gründer des Instituts für Welternährung, zum Thema „Essbare Städte – Wie die Ernährung der Zukunft das Bild der Städte verändern wird“. Der Vortrag handelte keineswegs alleine von gut gemeinten Blumenbeeten im Stadtbild, sondern ergriff die Teilnehmer an einem ganz anderen Punkt. „Drei Tage reichen die Lebensmittelvorräte einer Stadt wie Berlin, London oder Tokio.“ Zusätzlich werden bis zum Jahr 2030 zusätzlich 3,5 Milliarden Menschen die Stadtlandschaften bevölkern bei gleichzeitig abnehmender Produktivität der Landwirtschaft. Unabhängig von Einzelheiten in der Entwicklung des Stadtbildes würden sich im Ergebnis alle Sicherheit und Unabhängigkeit von den „globalen Ketten der Ernährungsindustrie wünschen“, so Dr. Wilfried Bommert.
Ebenfalls Zeit genommen hatte sich Dr. Wolfgang Kollenberg, Geschäftsführer der WZR ceramic solutions GmbH aus Rheinbach. Er stellte den Teilnehmern das wohl am heißesten ersehnte Thema vor: Die Einführung des 3D-Drucks in die Bauindustrie. Neben der Vorstellung der einzelnen zur Anwendung kommenden Drucktechniken zeigte er die vielen Vorteile der Drucktechnik auf. Neben innovativen Stoffen, die verbaut werden können, kann vor allem ein immenser Teil an Rohmaterialien eingespart werden. Zusätzlich können Einzelteile „on demand“ produziert werden und stehen so kurzfristig und ohne lange Lieferwege zur Verfügung.
Nach der technischen Einweisung öffnete uns Herr Dr. Kollenberg die Türen seines Labors und führte verschiedene Drucktechniken vor. Die Überzeugung, dass das Drucken die Baustellen erobern wird, war geboren.